ESG

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ESG

remco new way
Veröffentlicht von Ute Maybachl in Leistungsangebot · 29 September 2022
Nachhaltigkeit ist in aller Munde und auch zu einem zentralen Thema innerhalb der Immobilienwirtschaft geworden. ESG hat „Nachhaltigkeit“ greifbarer und verständlicher gemacht.
 
"Alle reden darüber, aber wer weiß tatsächlich, was es ist"? Lassen Sie mich den Versuch wagen, mich dem Thema ESG so zu nähern, dass es auch jemand verstehen kann, der weder aus der Branche noch mit dem Themenkreis näher vertraut ist.


ESG - 3 Buchstaben mit großer Aussagekraft / einer großen Idee
Der primäre Zweck eines Unternehmens war bisher ganz klar und schnell dargelegt: Geld zu verdienen.

Heute steht nicht mehr bloß der Gewinn eines Unternehmens im Vordergrund, sondern auch die Verantwortung für die Auswirkungen des Handelns des Unternehmens im globalen Zusammenhang, somit auf das Gemeinwohl. Kurz: Unternehmen müssen Gutes tun und auch Gutes verkörpern, damit sie wettbewerbsfähig bleiben - sie müssen ESG-konform agieren.
Der Begriff ESG stammt aus dem Englischen und ist eine Abkürzung für Environmental, Social und Governance, zu Deutsch Umwelt, Gesellschaft und verantwortungsvolle Unternehmensführung.
 
ESG umfasst Grundsätze und Zielsetzungen für ein verantwortungsvolles, nachhaltiges Verhalten von Unternehmen und Personen.
Mittel zum Zweck wird die Finanzwirtschaft. Die Vorgabe, festgelegt in der sogenannten EU-Taxonomie-Verordnung aus dem Jahr 2020 reguliert, dass Geldströme in nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten gelenkt werden. Die Verordnung enthält Bedingungen, wann eine Wirtschaftstätigkeit als ökologisch nachhaltig betrachtet wird und wann nicht. Die Finanzwirtschaft nimmt hier also eine Schlüsselrolle ein, weil durch ihre Finanzierungen entschieden wird, in welche Unternehmen bzw. in welche Wirtschaftsaktivitäten Geld fließt.

Die EU-Taxonomie ist also das ergänzende Tool, welches die Grundsätze des ESG-Handelns messbar macht, und wird die Finanzwirtschaft dazu anleiten, nur mehr taxonomiekonform zu handeln.
ESG-Kriterien berühren künftig Unternehmen sämtlicher Sektoren und Branchen – sie alle werden aufgefordert, sich mit ESG auseinanderzusetzen und eine entsprechende Handlungsstrategie zu entwickeln. Nachhaltigkeit ist damit nicht (mehr) bloßes Marketing, sondern erfordert auch auf Unternehmensebene dezidiert regelgerechtes, vorschriftsmäßiges Verhalten mit einem komplexen Rechtsrahmen.
 
Bisher ließ sich verantwortungsvolles Unternehmensverhalten vor allem unter dem Begriff CSR zusammenfassen, der Corporate Social Responsibility, also der sozialen Verantwortung von Unternehmen. Wie der Name schon vermuten lässt, liegt hierbei der Fokus vorwiegend auf dem gesellschaftlichen Aspekt.

ESG ist umfassender, der soziale Gesichtspunkt nur ein Teil davon. Vielmehr geht es um eine ganzheitliche ESG-Strategie, die neben dem sozialen Aspekt auch die Bereiche Klima- und Umweltschutz sowie ethisch verantwortungsvolle Unternehmensführung umfassen.


Lassen Sie uns aber nun einmal die 3 Buchstaben E S G und die dazugehörigen Begrifflichkeiten der Reihe nach beleuchten:


 
ESG-Aspekte (Quelle: https://www.lbbw-am.de/unser-ansatz/kurz-erklaert-esg-sdg-etc)

 
E wie Environmental (die Umwelt betreffend)
Dieser Themenbereich ist am einfachsten zu erfassen und soll vor allem folgende Frage beantworten: Was ist der Beitrag des Unternehmens zur Erreichung der EU-Klimaziele und der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (siehe untenstehende Grafik)? Es geht hier um einen langfristigen Unternehmensplan/eine langfristige Unternehmensstrategie und beinhaltet Aspekte wie Umweltschutz, die Reduktion von Schadstoffemissionen (die Dekarbonisierung), die effiziente Nutzung von Energie und Rohstoffen sowie den Schutz der Artenvielfalt. Die Umweltbilanz von Unternehmen wird hierbei analysiert und optimiert.


Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Quelle: https://www.un.org/en/sustainable-development-goals)


S wie Social – die Gesellschaft betreffend   
Der Bereich Social steht für die Schaffung eines gesellschaftlichen Mehrwertes des Unternehmens und umfasst Aspekte wie Arbeitssicherheit und physischen wie psychischen Gesundheitsschutz, Diversität und Chancengleichheit sowie die Förderung und Weiterbildung von Arbeitnehmer*innen. Hier gilt es, die Arbeitsbedingungen, die Beziehungen zu Kunden*innen und Lieferant*innen sowie das Personalmanagement zu prüfen, zu hinterfragen und anzupassen.

Weiters ist auch gesellschaftliches Engagement ein wichtiger Teil der ESG-Kriterien. Hier reicht die Bandbreite von einmaligen Spendenaktionen über Sponsoring-Verträge mit beispielsweise Kinder- und Jugendvereinen oder Sportvereinen bis hin zu langfristigen Patenschaften und Hilfsprojekten.


G wie Governance (verantwortungsvolle Unternehmensführung)
Dieser ist der wahrscheinlich am schwersten zu fassende Bereich der ESG-Kriterien. Immer geprägt von den Fragen: wie komme ich an mein Ziel? Wie stelle ich dieses sicher? In Kombination mit Nachhaltigkeit geht es darüber hinaus um Elemente der Offenheit, der Transparenz und beleuchtet die Themen Unternehmenswerte und -kultur, Compliance („regelkonformes Verhalten“), Steuerungs- und Kontrollprozesse, Risiko- und Reputationsmanagement. Governance steht für eine gesamtheitliche verantwortungsvolle, ethisch einwandfreie Unternehmensführung und zielt insbesondere auf eine Integration der ESG-Kriterien in eine interne Nachhaltigkeitsstrategie ab.


Wozu ESG?
Die Wirtschaft soll „enkelfähig“ werden, d.h. sie muss geordnet, die bisherigen Werte hinterfragt und neue – nachhaltige – Aspekte in den Vordergrund rücken. Natürlich verursacht die konsequente strategische Implementierung / Integration der ESG-Kriterien Kosten für Unternehmen, sie jetzt zu ignorieren oder nur halbherzig und ohne Plan umzusetzen, wäre am Ende aber kontraproduktiv, da Geschäftsmodelle, die das Thema ESG ausklammern, „Auslaufmodelle“ sind.
 

ESG in der Immobilienwirtschaft
Der Bau- und Immobiliensektor muss sich mit der Thematik ESG zwingend auseinandersetzen, da in Zukunft praktisch ausschließlich ESG-konforme Projekte finanziert werden. Werden Immobilienprojekte nicht ESG-konform ausgerichtet, schwächt das den Vermögenswert einer Immobilie beträchtlich.

Alle Branchensegmente sind daher von ESG betroffen – von den Projektentwicklern über die Architekten und Bauträger bis hin zu den Dienstleistern (z.B. Makler) – alle müssen sich mit dem Themenkreis befassen, und zwar raschestmöglich.  

Oft wissen aber Unternehmer und Mitarbeiter gar nicht, was diese ESG-Kriterien genau bedeuten bzw. welche Kriterien sie erfüllen müssen. Vor allem in den Bereichen S(ocial) und G(overnance) herrscht noch große Unwissenheit und die Notwendigkeit nach Hilfestellungen. Beispielhafte Fragen von Unternehmen sind: „Was muss ich im Bereich Governance beachten?“, „Wie soll ich das S überhaupt darstellen? Wie kann ich es messbar machen?“ Wichtig für Unternehmen ist vor allem die Messbarkeit ihrer Bemühungen.

Wir von remco haben uns bereits intensiv mit dem so wichtig gewordenen Themenkreis ESG sowie den Regelungen der EU-Taxonomie-Verordnung auseinandergesetzt und bieten dazu gerne Hilfestellungen an. Einen kleinen Auszug an Empfehlungen für die mögliche Umsetzung der ESG-Maßnahmen durch Immobilien-Unternehmen finden Sie im Folgenden.
 

Wie Unternehmen aus dem Immobiliensektor ESG-Maßnahmen umsetzen können / Empfehlungen für den Immobiliensektor
Um die Environment-Aspekte im Zuge von Immobilienprojekten zu berücksichtigen, muss bereits bei den Planungen darauf geachtet werden, dass die Gebäude Änderungen der Nutzungen leicht zulassen. Es gilt, Materialien im Sinne der Kreislaufwirtschaft auszuwählen und deren spätere Weiterverwendung (re-use, re-cycle) zentral in den Mittelpunkt zu stellen. Weiters darf bei den Konzepten nicht "günstig bauen" im Mittelpunkt stehen, sondern ein Optimum bei den Lebenszykluskosten angestrebt werden, was meist automatisch dazu führt, dass man energetisch optimierte Häuser baut.
Gerade in der Immobilienbranche ist es wichtig, auch die gesellschaftlichen Auswirkungen - das S aus ESG - im Blick zu haben, wie z. B. den Bau von leistbarem und hochwertigem Wohnraum.

Die Erfüllung der Governance-Kriterien setzt vor allem ein ethisch korrektes Verhalten von Immobilienunternehmen voraus. Die Werte Transparenz, Fairness und Chancengleichheit sind hier entscheidend, genauso wie das zielgerichtete Vorgehen gegen Korruption und die Unabhängigkeit von Aufsichtsräten.

Eine gut durchdachte und konsequente Implementierung der ESG-Kriterien in die Unternehmensstrategie und die Einhaltung der ESG-Ziele wird die Immobilienbranche in den nächsten Jahren vor große Herausforderungen stellen und vor allem auch Auswirkungen auf die Immobilienbewertung mit sich bringen.
 

Sie sind sich nicht sicher, ob Ihr Projekt ESG-konform ist oder haben noch ein paar detailliertere Fragen dazu? Kontaktieren Sie uns! Wir geben Ihnen gerne unverbindlich mehr Informationen zu diesem spannenden Themenkreis.



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